Wir schauen auf unsere
Wiesen & Almen
Ergebnisse zu Pflanzen auf
unseren Wiesen & Almen
Die Seite befindet sich gerade im Aufbau. In Kürze gibt es hier allerlei Wissenswertes über die Entwicklung der Beobachtungspflanzen auf unseren Wiesen und Almen!
Vegetationsentwicklung
Vegetationsentwicklung im Frühjahr
LandwirtInnen geben eine Einschätzung ab, ob der Beginn der Vegetationsentwicklung im Frühjahr später oder früher war als üblich, oder ob es sich um ein durchschnittliches Jahr handelt.
Ein wichtiger Faktor für die Vegetationsentwicklung im Frühjahr ist die Temperatur. Wenn man die Einschätzungen der Jahre 2018 und 2019 der LandwirtInnen heranzieht, und diese Einschätzung mit dem Jahreszeitenmittel der Lufttemperatur im Frühjahr 2018 und 2019 laut Klimamonitoring der ZAMG vergleicht, sind Übereinstimmungen erkennbar.
Das Jahr 2018 war im Frühjahr sehr warm, wie an der oberen Österreichkarte an den dominierenden Rottönen erkennbar ist. Auch die LandwirtInnen haben 2018 in puncto Vegetationsentwicklung überwiegend als „viel früheres Jahr“ wahrgenommen.
Anders das Folgejahr 2019 (untere Österreichkarte) mit relativ neutraler Einfärbung für ein Durchschnittsjahr, auch LandwirtInnen haben 2019 überwiegend als „normales bis späteres Jahr“ eingeschätzt (siehe Balkengrafik beim Jahr 2018).
Quelle: https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimamonitoring
(Stand 12/2020)
Indikatorpflanzen unseren Wiesen & Almen
Feuchtwiesen-Arten
Jährliche Schwankungen der Anzahl der Indikatorarten (Trolllblume, Breitblättriges Knabenkraut, Sumpfständelwurz) können mit der Witterung in Zusammenhang stehen.
Die Grafiken zeigen am Beispiel von 2 Monitoringflächen in Feuchtwiesen, wie sich trockene Jahre auf typische Indikatorpflanzen für Feuchtwiesen auswirken.
Diese Flächen werden jedes Jahr gleich bewirtschaftet, trotzdem zeigt sich 2018 ein Einbruch bei der Anzahl der gezählten Pflanzen.
In der linken Grafik ist gut zu sehen, dass im sehr trockenen Jahr 2018 die Anzahl der beobachteten Blumen deutlich weniger geworden ist, im Fall der Trollblume verringerte sich die Anzahl von 51-75 Stück im Jahr 2017 auf 7-9 Stück im Jahr 2018. Die Niederschlagsmenge war im Jahr 2018 um ca. 40% niedriger als in den vorherigen Jahren. Im Jahr darauf stieg der Jahresniederschlag wieder an und auch die Indikatorarten erholten sich.
Die rechte Grafik zeigt, dass der Jahresniederschlag 2018 um ca. 25% geringer ausfiel als im Jahr davor. Die Anzahl der Trollblumen verringerte sich von 75-100 Stück im Jahr 2017 auf 16-20 Stück im Jahr 2018. Im Jahr 2019 stiegen mit dem Jahresniederschlag auch die Anzahl von Trollblume und Breitblättrigem Knabenkraut wieder auf das ursprüngliche Niveau. Nur die Anzahl der Sumpfständelwurz nahm weiter ab.
(Stand 12/2020)
Glatthaferwiese-Arten
Glatthaferwiesen gehören zu den artenreichen Fettwiesen, sie wurden traditionellerweise mit
kompostiertem Stallmist, der im Herbst aufgebracht wurde, gedüngt.
Mit Auflassung der Tierhaltung und dem Wegfallen des Wirtschaftsdüngers verändern sich Glatthaferwiesen und entwickeln sich in Richtung Magerwiesen, wenn die Schnittfrequenz und Heuernte beibehalten werden.
Es kann die Frage aufgeworfen werden, ob Unterschieden in der Anzahl der gezählten Indikatorpflanzen erkennbar sind, je nachdem ob die Beobachtungsflächen gedüngt oder nicht gedüngt werden.
Am Beispiel der Glatthaferwiesen ist hier dargestellt, wie sich die Bestände der Kuckuckslichtnelke, der Wiesenglockenblume und der Wiesen-Witwenblume in Abhängigkeit von der Düngung im Zeitraum 2015 bis 2019 entwickelt haben. Insgesamt wurden rund 10% aller Beobachtungsflächen gedüngt, daher ist die Anzahl der Vergleichsflächen mit Düngung geringer.
Am Beispiel der Kuckuckslichtnelke und der Wiesen-Witwenblume ist erkennbar, dass die Anzahl der gezählten Exemplare auf gedüngten Flächen tendenziell stabiler ist (gleichbleibende Anzahl oder zunehmende Anzahl). Die Kuckuckslichtnelke bevorzugt mäßig fette Wiesen und ist häufig auf feuchten und frischen Standorten zu finden. Eine Düngung mit 20 bis 60 kg N/ha/Jahr führt laut Vegetationsökologen zu stabilen Beständen der Kuckuckslichtnelke, der Wiesen-Witwenblume oder der Wiesenglockenblume. Neben der Düngung ist aber auch der Wasserhaushalt entscheidend für
das Vorkommen.
(Stand 12/2020)
Problempflanzen
Problempflanzen
Insgesamt beobachten LandwirtInnen österreichweit auf 971 Beobachtungsflächen Indikatorarten (Pflanzen und Tiere).
Davon kommen auf 108 Beobachtungsflächen auch Problempflanzen vor, und zwar in einer Anzahl die als störend empfunden wird.
Die häufigsten Problempflanzen auf diesen Beobachtungsflächen sind in der Grafik dargestellt. Die Grafik zeigt auch den Zusammenhang zwischen der Bewirtschaftung der Beobachtungsflächen und dem Auftreten der Problempflanzen.
So kommen Herbstzeitlose und Klappertopf hauptsächlich auf Mähflächen vor, während Farne und Wacholder überwiegend auf Weideflächen auftreten.
Wiesen mit Herbstzeitlose sind fast ausschließlich Glatthaferwiesen und Halbtrockenrasen, Farne dagegen treten fast ausschließlich auf Borstgrasrasen und basenarmen Magerweiden auf. Der Klappertopf wiederum kommt auch fast nur auf Glatthaferwiesen und den höher gelegenen Goldhaferwiesen vor.
Die Giftigkeit der Herbstzeitlose, auch im getrockneten Heu, nennen zahlreiche LandwirtInnen als Problem, das Heu muss häufig entsorgt werden da eine Verfütterung nicht möglich ist. Händisches Ausreissen wird mehrfach als wirksamste, aber aufwendige Methode genannt. Als weiterer Ansatz um die Herbstzeitlose zu reduzieren werden frühe Mahd (Weidegang) genannt, damit die Samenkapseln nicht ausreifen können. Ein Zusammenhang mit Düngung wird ebenfalls thematisiert, etwa die Umstellung von Herbst auf Frühjahrsdüngung oder die Wiederaufnahme der Düngung.
(Stand 12/2020)